"Shinrin Yoku" – eine bewährte Therapieform aus Japan – bedeutet so viel wie
"Baden in der Waldluft".
Doch wer sich nun vorstellt, man geht mit der Badehose in den Wald, um in einem Natursee zu baden, der irrt sich. Man „taucht“ in die wunderbare Natur des Waldes ein und nimmt ihn mit allen Sinnen wahr. Mit verschiedenen achtsamen Übungen werden Stresshormone abgebaut. Staunend, im Schlendergang, erfährt man, was es im Wald alles zu entdecken gibt.
Dass der Aufenthalt in der Natur Erholung zum hektischen Alltag bietet, ist sicherlich kein Geheimnis. Durch die bewusste, intensive Beschäftigung mit der Atmosphäre des Waldes werden die Sinne stimuliert und der Geist erholt sich. Eine spürbare physische und psychische Verbesserung stellt sich ein.
Ein faszinierender Effekt des Waldbadens wird von dem Biologen Clemens Arvay in seinem Buch „Der Biophilia-Effekt“ beschrieben:
Die Bäume kommunizieren miteinander, indem sie Duftstoffe, sogenannte Terpene, aussenden, um andere Pflanzen vor Schädlingen und Angreifern zu warnen. Zusätzlich entwickeln sie Düfte, um Vögel anzulocken, die diese Schädlinge dann vernichten.
Beim Waldbaden werden die Terpene auch von uns Menschen aufgenommen und zwar sowohl durch die Haut, als auch über die Atmung.
Dr. Qi Li, Professor an der Nippon Medical School in Tokio, hat durch zahlreiche vorgelegte Studien belegt, dass sich ein Waldaufenthalt positiv auf unsere Psyche, unser Immun- und Hormonsystem auswirkt.
Durch den Aufenthalt im Wald wird der Parasympathikus - unser Ruhenerv - aktiviert, die Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin reduziert und dadurch Stress und Erschöpfung verringert.
Die psychische Entspannung, die dadurch entsteht, lässt uns besser denken und damit auch klarere Entscheidungen treffen.
Außerdem wirkt ein Waldbad wie eine Meditation: Wir sind ganz bei uns – im Hier und Jetzt.
Nicht nur dass sich die Cortisol- und Adrenalinausschüttung verringern, es wird auch vermehrt DHEA ausgeschüttet, welches unser Herz und unsere Gefäße stärkt und auch als „Jungbrunnenhormon“ bezeichnet wird.
Terpene sind wie ein „Heiltrunk“ zum Einatmen und wirken auf unser Immunsystem. Durch das Waldbaden vermehren sich die natürlichen Killerzellen und werden aktiver, Anti-Proteine steigen an.
Nur durch 1 Tag im Wald (4 Stunden) steigen die natürlichen Killerzellen um 40 % an – und das für eine Dauer von 7 Tagen.
Durch 2 bis 3 Tage im Wald steigen die natürlichen Killerzellen im Blut um bis zu 50 % – für eine Dauer von 30 Tagen.
Zu diesen positiven Eigenschaften des Waldbadens kommt außerdem, dass wir uns die Erlaubnis geben können, endlich wieder „herumzutrödeln" wie wir es als Kinder gerne getan haben.
Sich darauf einzulassen und den Wald als einen Ort anzunehmen, in dem man Kraft und Ruhe tankt, sind die einzigen Voraussetzungen, die man mitbringen sollte.
Bereits in der Sterbebegleitung ist das Thema Trauer allgegenwärtig. Leider bietet unsere heutige Leistungsgesellschaft für die Trauer keinen Platz. Ein trauernder Mensch soll nach einem Verlust am besten gleich wieder „funktionieren“. Trauer wird verdrängt, was zu einem hohen Stressempfinden führt und sogar in Ängste und Depression münden kann.
Wie kann Waldbaden einen trauernden Menschen behutsam unterstützen?
Beim Waldbaden darf der Trauernde sein, wie er ist, wie er sich fühlt. Trauer heißt auch loslassen, um dann irgendwann – nach und nach – einen Neubeginn zu wagen.
Die Natur macht es uns vor, wie das funktionieren kann. Heilungsprozesse in der Natur dauern ihre Zeit – der Wald hat unendlich viel davon. Zeit, die sich auch Trauernde geben dürfen. Das langsame, achtsame Schlendern durch den Wald trägt sein Übriges dazu bei.
Ganz langsam spürt man, wie auch die eigene Energie wieder ins Fließen kommt.
Dann kontaktieren Sie mich und wir vereinbaren einen Termin!
Ich freue mich auf Sie.